ich habe dieses Wochenende den IQ10 in meine WR250X eingebaut. Vorher natürlich auf dem Tisch getestet, ob das so alles passt.
Alles ins Motorrad gebaut und beim ersten Test signalisierte mir die Cockpit-LED, dass trotz drehen des Hinterrads kein Tachosignal anliegt. Zunächst dachte ich es gäbe ein Kontaktproblem. Leider musste ich feststellen, dass es wohl schlimmer gekommen ist. Und zwar scheint nun der Geschwindigkeitssensor defekt zu sein (>100€ ) und mir wird auch ohne Rehoiler am Fahrzeug keine Geschwindigkeit mehr angezeigt. Verbaut ist in der WR250X ein dreikabeliger (Hall?-)Sensor, der laut Werkstatthandbuch eigentlich ein 5V- Signal erzeugen soll (s.Anhang). Messe ich nun aber zwischen weißer Signalleitung und Fahrzeugmasse bei drehen des Hinterrads, dann habe ich immer einen konstanten Wert statt Abwechselnd 0/5V.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, woher dieses Problem kommen kann (was ich so im Internet gefunden habe klang eigentlich danach, dass diese relativ robust sind) und wie stelle ich sicher, dass ich beim nächsten Versuch nicht wieder mit einem defekten Sensor dastehe?
Danke und Grüße pisto
Nachtrag: Die Diode oben links auf der Platine ist kaputt. Ich bin mir nicht sicher, wann das passiert ist, aber es riecht nicht kohlig und angesenkt ist außenrum auch nichts. Vielleicht mechanisch beschädigt, aber ich wüsste nicht wann, da das eigentlich ziemlich unzugänglich ist wenn die Buchsen aufgesteckt sind. Und wenn ich das richtig sehe müsste das nur Einfluss auf die Pumpe haben oder könnte das auch den Geschwindigkeitssensordefekt erklären?
pistolingo
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Hallo pisto, die Diode am Pumpenausgang ist zum Schutz von induktiven Rückspannungen von der Pumpe. Die kann eigentlich blos kaputt gehen wenn Spannung verpolt anliegt. Zu deinem Tachosignal; Der Rehoiler (wie ich schon oft hier geschrieben habe) arbeitet mit -5V Impulsen. Ist dein Tachosignal ein -5V Signal??? oder vielleicht doch ein +5V Signal??? Da es einfach immer und immer wieder Probleme mit den Tachosignalen gab, habe ich in diverse Rehoiler einem Optokoppler verbaut. Dieser passt alle Spannungspegel bzw. +/- Tachosignale an den Rehoiler an.
Oh man... gut die defekte Diode geht klar auf meine Kappe. Mir ist gerade wieder eingefallen, dass ich die Pumpe noch mal extern getestet als schon Kabel dran war. Autsch.
Also mein Tachosignal ist dann wohl +5V - laut Werkstatthandbuch und Messung am noch nicht defekten Zweitmotorrad. Könnte das denn schon meinen defekten Sensor erklären (wenn es wohl anscheinend bei einigen auch so funktioniert solange es keine +12V sind!?) - oder haben sich die Überspannungen mangels Freilaufdiode von der Pumpe vielleicht einfach andere Wege gesucht? Das mit dem Optokoppler habe ich an der ein oder anderen Stelle heute schon mal gelesen (vermisse aber eine einsteigerfreundliche Nachrüstanleitung), aber erst als es schon zu spät war. Ich habe im Voraus hauptsächlich die Anleitung und eine Handvoll Einbauberichte durchstöbert.
Hi pisto, da hast du dir gleich einiges mehr gesprengt. 12 V am Pumpenausgang angelegt. Das hat dir sicherlich auch den Controller zerstört. Dann waren deine 12V gleich noch dazu verpolt angeschlossen. Deswegen hat es dir die Diode gesprengt. und sicherlich auch deinen Tachosensor. Wenn du Pech hast, ist noch was an der Auswertelektronik / bzw. Steuergerät zerstört worden. Ich würde erst einmal den Tacho wieder in Ordnung bringen. Dann auf jedenfall alle Bauteile auf der IQ10 Platine überprüfen, da wenn z.B. der Festspannungsregler 7805 defekt wäre, könnten da dann auch wieder 12V auf deinen Tachoeingang kommen, was dir den Sensor wieder zerstören würde.
Sowas habe ich mir auch schon gedacht. Ich hatte mir nur den Schaltplan vom IQ7.2 mal kurz angeschaut, einen neueren habe ich nicht gefunden. Da wird ja die Pumpe mit 12V betrieben - daher bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass die ganzen Bauteile diese Spannung selbstverständlich auch ausgangsseitig vertragen. Das Verpolen hätte natürlich nicht sein dürfen, zumal ich es mir vermutlich durch eindeutige Kabelfarben und eine Runde Extraüberlegung hätte ersparen können - aber aus Erfahrung wird man bekanntlich klug. Da ich jetzt sowieso eine Extrarunde drehe habe ich direkt auch noch ein paar Widerstände und einen Optokoppler besorgt.[cool]
Mal eine Frage zum Verständnis: Der 7805 versorgt am Ausgang doch den Atmega und der BUZ11 schaltet lediglich das Massesignal für die Pumpe. Jetzt war ja an der Pumpe die 12 V falsch herum angeschlossen. Am Motorrad selbst erwarte ich jetzt auf der 12 V Seite keine Probleme, da die Zündung aus war und ich mich an das geschaltete Rücklicht gehängt habe. Ich vermute, dass der Speedsensor erst einen abbekommen hat, als ich den Öler mit defekter Diode in Betrieb genommen habe. Wäre es möglich, dass mangels Freilaufdiode die entstehenden Überspannungen so groß sind, dass Sie auch ein paar mm zur nächsten Leiterbahn überbrücken könnten - wenn man 1 kV/mm als Durchschlagsspannung annimmt und die Grenzfläche zwischen Platine und Luft das noch begünstigt (habe leider gerade keine Platine hier, um nachzuschauen ob die tatsächlich nebeneinander verlaufen)? Oder hat jemand eine andere Erklärung, wie es den Speedsensor erwischt hat, der ja nur an einem Interrupt (ohne den Code zu kennen würde ich mal vermuten pullup und triggern auf abfallende Flanke?) des Atmega und einem kleinen Kondensator hängt, ohne dass direkt der Atmega etwas abbekommen hat? Vielleicht doch beim Verpolen geschädigt durch Kopplung durch den 1 nF Kondensator, wenn Masse = +12V -> hoher Strom, da Kondensator anfangs ungeladen? Richtige Detektivarbeit
Die ECU scheint aber so weit noch okay. Motorrad läuft ja noch - wenn dann hat es nur den input für das Tachosignal erwischt, die Versorgung für den Hallsensor funktioniert so weit. Alles andere werde ich sehen sobald ich den Ersatzsensor da habe (dürfte ein paar Wochen dauern, dafür aber doch einen Gebrauchten um die 20€ gefunden statt Neupreis). Der Jetzige hat einen niederohmigen Übergang zwischen Masse und Signalleitung, also stimmt mit dem definitiv etwas nicht. Was allerdings interessant ist, der Atmega hat nach erster Begutachtung nichts abbekommen. Alles blinkt und tut eigentlich wie es soll. Pumpe lässt sich durch Platinentaster aktivieren, wenn ich das Tachosignal auf Masse lege wird der Impuls registriert. Da ich die Platine sowieso direkt 3x aufgebaut habe werde ich aber erst einmal mit einem der anderen Exemplare weitermachen, um Sicherzugehen, dass nicht doch irgendwo etwas defekt ist.
So, es ist vollbracht. Neuer Sensor ist drin und es tut jetzt alles wie es soll. Steuergerät hat glücklicherweise nichts abbekommen. Das Tachosignal ist ohne Optokoppler einwandfrei. Laut Lernmodus (durfte nochmal alles aufschrauben, da man ja den Platinentaster braucht ) 70 Impulse pro Umdrehung. Das gilt dann sowohl für die WR250X als auch die WR250R. Testfahrt steht noch aus, erwarte aber bis auf Einstellungsbedarf keine größeren Probleme. Dank BT lässt sich das ja auch on-the-fly anpassen .