Vielleicht sollte man den Begriff Tachosignal mal etwas genauer definieren. Am Anfang hatten die Moppeds eine Tachowelle, die vom Vorderrad (meistens) angetrieben wurde. Je nach Drehzahl schlägt die Nadel im Tacho unterschiedlich aus.
Dann wurde diese Welle weggelassen und durch einen Sensor, z. B. am Getriebeausgang, ersetzt. Dieser Sensor erzeugte Impulse, das "Tachosignal", die direkt vom dann elektronischen Tacho in die Anzeige umgesetzt wurde. Dies analoge Tachosignal konnte man oft irgendwo am Kabelbaum abgreifen.
Die BMW F800 GS sowie die F650 GS und deren Nachfolger F700 GS haben das nicht mehr. Die sind komplett mit CAN-Bus verkabelt. Die Raddrehzahlen von Vorder- und Hinterrad werden von der ABS-Steuereinheit den jeweiligen ABS-Sensor gemessen. Die Sensoren erzeugen bei den 650ern und 800ern 48 Impulse/Umdrehung. Bei der 700er vermutlich auch, aber da habe ich noch nicht gezählt.
Das ABS liefert auf dem CAN-Bus kontinuierlich ein Telegramm 0x2A8, in dem die Daten für die Umdrehungen des Rades (Strecke) und Drehgeschwindigkeit des Rades (Geschwindigkeit) stehen. Daraus können die "interessierten" anderen Steuereinheiten (z. B. Tacho und Bordcomputer) ausrechnen, was sie wollen.
In den ersten Baujahren war die Firmware dieser BMWs so programiert, dass auf dem Cartoolstecker auf der Batterie, der für den Anschluss der BMW Navis gedacht ist, zusätzlich zur Stromversorgung auf dem 3. Pin noch ein Tachosignal für die Navis ausgegeben wurde. Dies wurde dann mit geänderter Firmware wieder entfernt. Meine 2013er F8000 hat es nicht mehr.
Es bleiben als nur nur noch der Reed-Kontakt, das Reh-GPS oder das Auslesen des CAN-Bus über für die wegabhängige Steuerung des Ölers.
Gruß
Thomas