Wenn man einen Kettenöler "frisch" an sein Moppet gebaut hat, dann gibt es zwei Szenarien:
Kette gebraucht: Das alte Kettenfett (ob verharzt und Schmutzgefüllt oder relativ frisch) wird vom Öl angelöst und wird "abgeworfen" !
Kette neu: Das Kettenfett, das beim einlaufen der Kette aus den gedichteten Breichen austritt und das Fett, das an der Öberfläche ist, werden vom Öl angelöst und wird "abgeworfen" !
Nach 1000-2000km wird es besser ... so meine Erfahrung mit unseren 7 verschiedenen Moppets seit 2016 !
Das erinnert mich an meine zweite Platine, die einen Leiterbahnbruch hatte ... Der Öler von Christins F650GS ölte, wie er sollte. Der Öler auf meiner Baghira pumpte sich einen Wolf, dass es nur so "rumsaute" !
Hat damals etwas gedauert, bis "wir" es gefunden haben ... "Adlerauge Dete" hat`s dann gefunden und alle Leiterbahnunterbrechungen verlötet ... und seit dem läuft das Teil problemlos !
Wir hatten an all unseren Moppets der letzen Jahre (3x BMW F650GS + F700GS + F800GS-Adv+KTM1090AdvR+MZ Baghira - 5 davon gibt es noch) bisher den Ölverteiler an das Ritzel montiert. Das funkioniert einwandfrei. Ja ... die Zentrifugalkraft ist am Ritzel höher, als am Kettenblatt, dafür wirkt sie kürzer. Verteilt wird das Öl eh im laufe mehrere Umläufe auf einen weiten Kettenbereich. Manchmal ist es nur etwas eng "da vorne", aber bei unseren Moppets habe ich immer eine schöne Lösung gefunden !
Der aktive Speedsensor des KOSO kann auch die Löcher in den Bremsscheiben detektieren. Zumindest funktioniert das beim Tacho meiner MZ-Baghira sehr gut. Für den Öler nutze ich den aber nicht.
Das Pumpprinzip ist auch ähnlich den Schwingankerpumpen, wie sie oft in Pad-Kaffee-Maschinen verwendet werden, nur das eben kein Schwingsystem mittels Wechselstrom aufgebaut wird: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingank...gankerpumpe.jpg
Die Pumpen (ob Standheizungspumpen oder Öldosierpumpen für Zweitaktroller = DellOrto) sind m.E. konzeptionell alle identisch aufgebaut. Es sind elektromagnetische Kolbenhubpumpen. Denn es ist wahrscheinlich das kostengünstigste Konzept, mit einen Hubmagneten eine Kolbenpumpe zu bauen, die nur geringe Drücke erzeugen braucht und keine großen Volumina transportieren soll. Und die Kolbenpumpe ist die Voraussetzung zu einer genauen Volumendosierung !
War zwar keine GT, aber an meiner Adventure hatte ich den Ölverteiler damals am Ritzel angebracht, weil ich nichts an die Schwinge basteln wollte ... ok ist wirklich sehr eng dort ! Das "Tachosignal" hatte ich auch per GPS erzeugt.
Das ist eben alles Glaubens- und Gewissens-Sache !
Jede Lösung hat Vor- und Nachteile:
Eine Düse am Kettenrad hat den Nachteil, dass man beim Radaus- und -einbau etwas mehr aufpassen muss und das die Düse generell etwas eher mit "Fremdkörpern" kolliieren kann ! Der Vorteil ist z.B. das das Öl sanfter verteilt wird, als bei der Montage am Ritzel.
Eine Düse am Ritzel hat den Vorteil, dass die Bauteile besser geschützt sind und das man beim Radein- und -ausbau nicht darauf achten muss ! Dafür wird tendenziell mehr Öl abgeschleudert, wegen der höheren Fliehkräfte.
Und auch eine Doppeldüse am Ritzel oder am Kettenrad hat Vor- und Nachteile ... manchmal kommt es zum tropfen ... bei vielen aber gar nicht ! Jeder schwört auf "seine Lösung", oder auf das, was er besser findet etc. ...
Und der Beitrag von Acer sagt ja nur, dass die Standardlösung von A nict das Optimum (für B oder überhaupt) sein muss !
Ich hatte mir damals "den Wolf gesucht" ... mal lief das Teil ... mal ölte er "wie doof" ... und dann gar nicht mehr ! Ich habe gesucht, alle Kontakte nachgebrutzelt, weitergesucht, aber nichts gefunden.
Das doofe war, ich hatte damals zwei Öler in Betrieb genommen. Der an der F650GS meiner Tochter tat was er sollte ... nur meiner eben nicht. Ich hatte dann auch was gefunden, aber das war es nicht (alleine). Und es waren meine ersten Rehoiler (und auch die ersten "Elektroniklötereien") ... heute, nach weiteren 4 gelöteten Platinenbausätzen weiß ich mir besser zu helfen und habe einfach weniger Angst darauf rumzulöten !
Dann habe ich die komplette Platine zu Dete gesandt. Der hat ein paar weitere Risse gefunden ... es funktionierte.
Nur danach an meiner Baghira nicht so recht.
Dann hat Dete alle Leiterbahnen nachgelötet. Seit dem funzt diese Platine ohne Probleme ...
Aber: Das war keine geätzte Platine, sondern eine gefräste, und wir gingen davon aus, dass die Leiterbahnen beim fräsen beschädigt worden waren ...
Bei den F650GS von 2000 - 2007 konnte man das Tachosignal vom "Navianschlussstecker" aus abnehmen. = eigene Erfahrung und Info von anderen F650GS-Fahrern (egal welchen Geschlechts !) Das selbe gilt für die Twin F650GS + F700GS+F800GS bis vor "EURO 4" (also irgendwann in 2016) ! = Info von anderen Twin-F650GS+F700GS+F800GS-Fahrern (egal welchen Geschlechts !)
Erst der Euro-4-Version ließ sich m.E. kein Tachosignal entlocken ! Das ist zumindest das Ergebnis meiner Bemühungen an Angelas F700GS. Dazu habe ich alle (von mir gefundenen) geposteten Tipps aus diversen Foren durchgetestet !
Und dann noch ein paar Fotos der Montage an der F700GS:
Und hier nun ein paar Bilder vom Einbau an meiner F800GS-Adventure:
Montage des Ölverteilers und der Pumpe erfolgte identisch zur Ausführung an Angelas F700GS.
Die Montage des Öltanks erfolgte, aufgrund anderer "Topographie der Adventure" (andere Heckrahmen-Tank-Sitzbank-Geometrie), über dem Federbein. Beim Verkauf der KTM hatte ich alle sinnvoll wiederzuverwendenden Teile des Kettenölers demontiert. Der kleine Tank (ca. 55ml) paßte, mittels auf vorhandene Blindnietmuttern geschraubter Querstrebenkonstruktion, saugend über das Federbein und unter die Sitzbank !
Die Steuerungselektronik und das GPS zur Tachosignalerzeugung wurde, identisch zur Ausführung an der F700GS, unter die Tankatrappe auf die Luftfilterbox geklettet. Die Stromversorung erfolgte ebenfalls wieder, gemeinsam mit dem Navi-Anschluss, über den "Navi-Spannungsversorgungs-Anschlussstecker" .
... ja das Ritzel dreht sich schneller ... Ist aber nicht so schlimm. Zumindest funktioniert es an unseren Moppets sehr gut (BMW F650GS + F650GS-Dakar+MZ-Baghira+BMW F700GS+KTM 1090 AdvR).
Man muss beim Radausbau auf keinen Ölverteiler aufpassen ! Der Ölverteiler ist gut geschützt und wird (an der F650GS) nur beim jährlichen Motor-Ölwechsel mal begutachtet. Man muss keinen Schlauch an der Schwinge langbasteln. OK: Bei manchen Moppets (an der KTM ist es um das Ritzel herum extren Eng) braucht es etwas bis man eine schöne Lösung hat, aber dann ist es schön "clean". OK: Es gibt vielleicht etwas mehr "Ölabfall", der sich unter dem Motor auf dem Unterfahrschutz sammelt. Das wir ein oder zwei mal im Jahr (also je nach Moppet bei uns, sind das jährlich bummlige 5000 - 15000km) bei der Moppetwäsche sauber gemacht.
An der F650GS meiner Frau wurde über ca. 35tkm maximal 1-2mm nachgestellt ... der Kettensatz ist nach wie vor gut ! Die komplette Zeit wurde mit Rehoiler geölt. Kettensatz DID X-Ring Kettenblatt+ - ritzel sind von AFAM
Die anderen Moppets zeigen bisher auch keinen nennenswerten "Längungsverschleiß", sind aber deutlich weniger gelaufen. KTM1090AdvR 20tkm F650GS-Dakar 12tkm MZ Baghira 20tkm
Zur Info: An der F650GS kannst du das Tachosignal direkt vom Moppet abgreifen ! Der Stecker ist nur bei den verschiedenen Baureihen (2000-2003 vs 2004-2007) an verschiedenen Stellen versteckt ! Dieser Stecker spendet dir auch die 12V-Versorgung ...
An meiner Baghira - siehe Bild 1+2 Seit 500 km im Einsatz
Und hier die Montage an Töchterchens F650GS - siehe Bild 3+4 Seit 1700km im Einsatz
Beide Verteiler sind beidseitig angeordnet und wurden komplett in Messing hergestellt und mit Silber gelötet. Das Schlauchanschlussrohr ist Ro8x2 Der Austritt ist D/d = 4mm/1mm Das Reduzierungsröhrchen (Ro2x0,5mm) ist ca. 10mm tief im Ro4x1 eingeschoben und verlötet.